Zemanek-Münster

Anthropomorphe Figur "jagana"

Nigeria, Mumuye
verkauft 2.200 €
Provenienz
El Hadj Yende Amadou, Foumban, Cameroon (1970s)
German Private Collection
Größe
H: 72,5 cm
H: 28.5 inch

Beschreibung

Holz, Kaolin, Insektenfraß, Sockel

Um 1968 tauchten die ersten Arbeiten der Mumuye in Frankreich auf. Vor allem ihre “jagana” genannten Figuren, die ein Höchstmaß an Abstraktion zeigen, stellten eine Sensation am Kunstmarkt dar. Die Faszination, die von ihnen ausgeht, hat sich bis heute erhalten.

Figuren der Mumuye tragen je nach Region und Funktion unterschiedliche Namen wie “jagana” (“child of medicine”), “lagana” (“medicinal wood”), “sukp(w)a”, “janari”, “lapa” etc.

Strybol berichtet, daß diese Figuren in speziellen Bildnis-Hütten (“jagalagana”) aufbewahrt wurden. Eine solche Hütte gehörte einer Person mit einer wichtigen Funktion, z.B. einem religiösen Führer, einem Heiler, Schmied, Regenmacher oder einem Meister des Donners oder aber dem Hüter eines Kultes, der damit betraut war, Frieden und Gleichgewicht innerhalb der Gemeinschaft zu erhalten.

Je nach Funktion des Besitzers wurden die Figuren vielfältigst eingesetzt. Sie konnten zur Abwehr des Bösen dienen, zur Heilung aller möglichen Krankheiten, zum Vorhersagen der Zukunft, dem Herbeirufen von Regen oder zur Bewachung des Familiengehöftes und vieles mehr.

Strybol selbst konnte beobachten, wie ein Kudu-Wahrsager aus der Gegend von Sunkani zwei “jagana” Statuetten aus seiner Bildnis-Hütte nahm um sie während eines Rituals auf den Boden zu stellen, und anschließend, mit beiden Figuren in Händen, seine Vorhersagen abzugeben.


Vergleichsliteratur

Strybol, Jan, Art and the Sacred in Mumuyeland, Oostkamp 2018, p. 45, fig. 15

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