Zemanek-Münster

Anthropomorphe Figur "iginga", vor 1937 · 
D. R. Kongo, östlicher Kongo, Kivu & Maniema, Lega · ID: 3050281

verkauft 34.000 €
Provenienz
Possibly Paul Guillaume (1891-1934), Paris, France
John D. Graham, (1890-1961), New York, USA
Frank Crowninshield (1872-1947), New York, USA, (1937)
Julius Carlebach (1909-1964), New York, USA (1960s)
Größe
H: 15 cm
H: 5.9 inch

Beschreibung

Elfenbein, auf Sockel [ein Werk des Künstlers David Smith (1906-1965)]

Ein Objekt derselben Werkstatt, das 1922 in die Sammlung der Barnes Foundation gelangte, publiziert bei Clarke, New York 2015, S. 267, cat. 64b (siehe auch AHDRC 0126889).

John D. Graham (1890-1961) war eine prominente Persönlichkeit der New Yorker Kunstszene in den 1920er und 1930er Jahren. Er schrieb bereits 1936 über den Einfluss der afrikanischen Skulptur und ihrer Formensprache auf Künstler der westlichen Welt und führte Künstler wie Jackson Pollock, David Smith, Adolph Gottlieb und andere in die afrikanische Kunst ein.

Für Frank Crowninshield konnte Graham eine ganze Sammlung afrikanischer Skulpturen zusammentragen, die zu den ersten großen Privatsammlungen afrikanischer Kunst in den Vereinigten Staaten wurde und in den 1930er Jahren in mehreren Ausstellungen gezeigt wurde. Vorliegendes Objekt wurde vom 20. März - 25. April 1937 in der Ausstellung “African Negro Art from the Collection Frank Crowninshield” als Ausstellungsobjekt Nr. 23 im Brooklyn Museum in New York gezeigt (vgl. Foto im AHDRC unter Nummer 0025737).

Crowninshield (1872-1947) selbst war zwei Jahrzehnte lang Herausgeber von Vanity Fair und dann Berater der Vogue. Er war für die damalige Zeit, was man heute einen Trendsetter nennen würde. In ihm hatte Graham einen Bruder im Geiste gefunden. Beide trugen entscheidend dazu bei, afrikanische Artefakte einem breiteren Publikum zugänglich und bekannt zu machen.

Graham stellte auch die Verbindung zwischen Crowninshield und seinem Freund David Smith her, der den Auftrag erhielt Sockel für die Objekte der Crowninshield Sammlung anzufertigen. Smith begann vermutlich im Sommer 1933 mit dem Sockeln der Objekte. Als Material wählte er dunkle, exotische Hölzer, wie Ebenholz, aus.

Das soziale und spirituelle Leben der Lega wird durch den “bwami”- Bund geregelt. Innerhalb des Bundes gibt es fünf Initiationsstufen-, bzw. - Gesellschaften, die jeder Mann durchlaufen muß, um als voll in die Lehren und Traditionen des Volkes eingeweihtes Mitglied der Gemeinschaft gelten zu können.

Jede Initiationsgesellschaft hat eigene Objekte und Skultpuren “isengo” (pl. “masengo”), die zur Vermittlung der Lehren und moralischen Vorstellungen des “bwami” dienen.

Dazu gehören auch die kleinen “iginga” Elfenbein-Figurinen. Sie sind im Besitz der höchsten Initiationsstufe des “bwami”- Bundes, der “kindi”- Gesellschaft und gehören Mitgliedern des höchsten Initiationsgrades “lutumbo lwa kindi”.

Nach dem Glauben der Lega, wohnt den “maginga” von allen Initiationsobjekten die stärkste angeborene Kraft inne. Deshalb werden oft Teile des Materials von den Figuren abgeschabt, um sie in ein Getränk zu mischen, das für medizinische Zwecke bestimmt ist.


Expertise

Certificate of the Nature Conservation Authority, Würzburg, No. DE-WÜS230810-292

Vergleichsliteratur

Clarke, Christa, African Art in the Barnes Foundation, New York 2015, p. 267, cat. 64b

Publikationen

"African Negro Art from the Collection Frank Crowninshield", New York: Brooklyn Museum, 1937: 23

AHDRC: 0025737


Ausstellung

New York, USA: "African Negro Art from the Collection Frank Crowninshield", Brooklyn Museum, 20 March-25 April 1937

Hinweise

Dieses Objekt ist CITES-pflichtig. Bitte beachten Sie, dass ein uneingeschränkter Handel nur innerhalb der EU erlaubt ist. Eine Ausfuhrgenehmigung in Drittländer kann für Objekte aus geschützten Materialien nur unter strengen Bedingungen erteilt werden.


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