Zemanek-Münster

Anthropomorphe Figur "iginga" (pl. "maginga")

D. R. Kongo, Lega
nicht mehr erhältlich
Provenienz
Hilde & Lavuun Quackelbeen, Sint-Martens-Latem, Belgium
Größe
H: 28 cm
H: 11.0 inch

Beschreibung

Holz, Kaolin, Sockel

Diese Figuren aus Holz wurden in Körben aufbewahrt, die Gemeinschaftsbesitz waren. Ein Korb konnte Dutzende Figuren beinhalten. Laut Biebuyck werden sie, wie die kleinen Figurinen aus Elfenbein, ebenfalls “iginga” genannt.

Die Figuren werden bei den “kunanuna masengo”- Riten der höchsten “lutumbo lwa kindi” - Initiationsstufe präsentiert. Sie werden aus den Körben genommen und auf dem Boden ausgestellt. Eine nach der anderen werden sie von den Initianten in die Hand genommen und getanzt.

Eine jede verkörpert einen bestimmten Charaktertypus und diente zur Vermittlung der moralischen Verhaltenscodices der “bwami” - Gesellschaft. Die bekanntesten Charaktere sind “katanda” - eine schlechte Frau, die unbeständig ist und Ehebruch begeht, “wayinda” - die eine schwangere Ehebrecherin verkörpert, bzw. eine Frau, auf der wegen falschen Verhaltens ein Fluch lastet und “sakimatwematwe” oder “Mr. Many-Heads”, der das überlegene Wissen und die Einsicht eines ranghohen Initiierten verkörpert, der Dinge sieht und weiß, die für andere unsichtbar und unbekannt sind.

Für vergleichbare Figuren mit demselben Gestus wie vorliegend, siehe AHDRC 0026223 und 0026220. Ihre Bedeutung, bzw. moralische Botschaft ist uns nicht bekannt.

Lange Zeit waren diese wichtigen Figuren in den Sammlungen der Welt kaum vertreten. Sie wurden von den Eingeweihten eifersüchtig aufbewahrt, als Ausdruck ihrer Identität, als wichtige Verbindung zu den Ahnen und als Ausdruck moralischer Werte und historischer Zusammenhänge.


Vergleichsliteratur

Biebuyck, Daniel P., Lega, Brussels 2002, p. 118 ff.

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