Anthropomorphe Figur "iagalagana"
Kathy van der Pas & Steven van de Raadt, Rotterdam, The Netherlands
Patrik Fröhlich, Zurich, Switzerland
Serge Schoffel, Brussels, Belgium
Adrian Schlag, Brussels, Belgium
Beschreibung
Holz, Kaolin, fragmentarisch (Insektenfraß), rep. (linker Arm), Sockel
Um 1968 tauchten die ersten Arbeiten der Mumuye in Frankreich auf. Vor allem ihre “iagalagana” genannten Figuren, die ein Höchstmaß an Abstraktion zeigen, stellten eine Sensation am Kunstmarkt dar. Die Faszination, die von ihnen ausgeht, hat sich bis heute erhalten.
Inzwischen weiß man, daß die Figuren weniger als Darstellungen personifizierter Ahnen zu verstehen sind, sondern eher als Verkörperung übergeordneter Schutzgeister.
Sie wurden in speziellen Hütten aufbewahrt, die sich oft im Zentrum des Dorfes befanden. Diese Hütten waren Eigentum einer Person, die von zentraler Bedeutung für die Gemeinschaft war. Sie gehörten entweder einem religiösen Führer, einem Heiler, Schmied, Regenmacher, einem Meister des Donners oder einer Person, die damit betraut war, Frieden und Gleichgewicht innerhalb der Gemeinschaft zu erhalten.
Je nach Funktion des Besitzers wurden die Figuren vielfältigst eingesetzt. Sie waren Ausdruck für den hohen sozialen Status und das Ansehen ihres Besitzers. Sie konnten bei der Heilung Kranker helfen oder dabei, die Zukunft vorherzusagen, sie konnten Regen und Donner herbeiführen. Auch bei der Gerichtsbarkeit spielten sie eine Rolle, denn sie konnten Diebe und Lügner überführen. Ihre wichtigste Aufgabe aber war es, über das Familienanwesen zu wachen und die Bewohner zu schützen, wie auch alle Gäste, denen Zutritt gewährt wurde.
Publikationen
AHDRC: 0148225