Anthropomorphe Affenfigur "amwin" oder "amwin ba"
Gerd Hanebeck, Wuppertal, Germany
Beschreibung
Holz, Stoffschurz, krustierte Opferpatina und Faserreste/Tierhaar/Federn, Sammlungsnummer “HC 272”, rep.
Normalerweise hält dieser Figurentypus eine Schale für Opfergaben vor sich oder die Hände sind schalenförmig aneinandergelegt. Vorliegende Figur hält stattdessen einen scheibenförmigen Gegenstand in Händen. Opfergaben wurden jedoch nicht nur in die Schale eingefügt, sondern konnten am ganzen Körper angebracht werden.
Eier hatten generell einen große Bedeutung als Opfergabe, denn sie galten den Baule als Symbol für Leben in seiner frühesten Form, für Verwandlung und Wachstum. Das Bespucken der Figur mit Palmwein am ersten Tag des Neumondes, sollte der Figur mehr Stärke verleihen. Ein Brei aus Yams, Eiern und Palmöl (“mvoufou”) galt als Dank für eine gute Ernte.
Die Opfergaben waren vielfältig und bildeten im Laufe der Zeit eine dick verkrustete Patina, wie sie für die anthropomorphen Affenfiguren typisch ist.
Vergleichsliteratur
Claessens, Bruno, Baule Monkeys, Brussels 2016, p. 61 ff.Publikationen
Morigi, Paolo, Meisterwerke Altafrikanischer Kultur aus der Sammlung Casa Coray, Agnuzzo-Lugano 1968, ill. 46AHDRC: 0059702