Altarfigur "iran otiba(n)go" ("gezähmter Geist")
Beschreibung
Holz, Pigmente, Insektenfraß, Sockel
Die Bidjogo glauben, daß der Geist verstorbener Familienmitglieder über den Tod hinaus weiterlebt, allerdings nur so lange, wie sich die noch lebenden Familienmitglieder seiner erinnern.
Deshalb wird nach dem Tod von den Hinterbliebenen eine Holzfigur “iran otibago” (auch “ira” oder “eraminhô”) angefertigt, in der der Geist des Vorfahren wohnt. Die Figuren werden auf kleinen Altären zu Hause oder im Dorf aufbewahrt und es werden ihnen regelmäßig Opfer dargebracht um den Ahnengeist zu besänftigen.
“Iran otibago” werden gewöhnlich mit Fruchtbarkeit und hohen Ernteerträgen assoziiert. Es wurde berichtet, dass ein Dorfbewohner, der ein Feld bewirtschaften oder Getreide anbauen wollte, der “iran otibago” - Figur Tieropfer darbringen musste, um die Ahnen um die Erlaubnis zur Nutzung des Landes und um eine erfolgreiche Ernte zu bitten. Nach Einbringen der Ernte mußte der “iran”- Figur als Zeichen der Dankbarkeit einTeil der Ernte geopfert werden.
“Iran” - Figuren treten in einer Vielzahl von Formen auf, variieren von eher naturalistisch, wie vorliegende Figur, bis abstrakt.