Altar mit vier Figuren
Antonio Fiacco, Fehraltorf/Zurich, Switzerland
Beschreibung
Holz, in dicker Schicht krustierte schwarzbraune Patina, vier kreisförmig um eine zentrale Mittelachse herum angeordnete Figuren, nahezu identisch ausformuliert, einen trichterförmigen Aufsatz auf den Köpfen tragend, die Gesichtszüge durch den dicken Auftrag von Opfermasse nahezu unkenntlich, min. best., kleinere Fehlstellen (Aufsatz), Sockelplatte;
eine Legende der Dogon rankt sich um eine mythologische Figur namens “Dyougou Serou”; er pflegte eine Holzschale auf dem Kopf zu tragen, die seine Nahrung beinhaltete und ihn zugleich vor der Sonne schützen sollte. Er bedrohte seine Mutter, die Erde, weshalb seine Brüder, die “nommos” zur Erde herabkamen und sich in einem Ameisenhügel verbargen, aus dem sie einst geboren wurden. Nach einiger Zeit gelangte “Dyougou Serou” durch geheime Kräfte geführt zu eben diesem Hügel, in dem er mit Haut und Haaren versank. Der Prozess der Geburt wurde damit gewissermaßen umgekehrt. Schalentragende Figuren könnten laut J. Laude eine Anspielung auf diese Legende sein und die Figuren damit “nommos” darstellen. “Nommos” gelten als Oberhäupter der acht Geschlechter der Menschheit.
Flüssige Opfermaterialien werden auf figurale Skulpturen gegossen. Es werden unterschiedlichste Materialien dafür verwendet, einschließlich das Blut von Hühnern, Schafen und Ziegen, die speziell zu diesem Zweck geschlachtet wurden. Brei aus gemahlener Hirse und oder aus gemahlenen Früchten und Samen des “baobab” und des “yullo” Baumes, sowie ein Gebräu aus verbrannten Kräutern, Holzkohle und Shea-Öl oder dem Öl des “sa”-Baumes.