Ahnenfigur "korwar"
Piet Lepelaar, Leiden, The Netherlands
Beschreibung
helles Holz, schwarze Farbe, alte Beschriftung “Voorouderbeeld N. Guinea / Wandamen-kust - geenkin tanden”, rest. (li. Bein, re. Arm), Bruchstelle (Plinthe/ re. Unterschenkel), Altreparaturen mit Kork als Füllmaterial
Auffallend raumgreifend angelegte Figur mit stark gelängtem Kopf dessen halbkugelförmiges Ende die typische Frisur der Menschen in diesem Gebiet wiedergeben soll. Charakteristisch für Wandamman “korwar"ist zudem das flache Gesicht mit pfeilförmiger Nase und breitem Mund mit angedeuteter Zahnreihe.
“Korwar”- Figuren wurden kurz nach dem Tod einer hochrangigen Person, nach fest vorgeschriebenem Ritual geschnitzt und im Haus der Familie aufgestellt. Sie dienten als Wohnstatt für die Seele des Verstorbenen und als Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten.
Die Figuren wurden mit rituellen Opfergaben geehrt und vor jeder wichtigen Unternehmung, wie z.B. einem Kriegszug, der Jagd oder dem Fischfang konsultiert.
Alte “korwar”, besonders die von weniger ranghohen Vorfahren, wurden nach einigen Jahren in Felsengräber verbracht, um Platz für neue Ahnenfiguren zu schaffen, die für die kürzlich Verstorbenen hergestellt wurden.
Die Cenderawasih-Bucht (früher niederländ. “Geelvinkbaai”) ist ein großer Meerbusen im Norden von Westneuguinea. Westneuguinea, ehemals Irian Jaya, ist Teil der Republik Indonesien, während die Osthälfte als Papua-Neuguinea einen eigenen Staat bildet.