Ahnenbrett "gope" oder "hohao", 19. Jahrhundert · Papua-Neuguinea - Golf, Era River- Gebiet · ID: 3045045
Jean-Louis Picard, Drouot-Montaigne, Paris, 8 October 1991, lot 68
Henricus Simonis, Düsseldorf, Germany
Serge Schoffel, Brussels, Belgium
Beschreibung
Holz, Pigmente,
Je nach der Region aus der sie stammen, tragen die Ahnenbretter unterschiedliche Namen “hohao”, “kwoi”, “gope”, “titi ebiha”. Sie werden in den Langhäusern aufbewahrt, in denen jeder Familienklan eine eigene Nische besitzt.
Sie werden zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt, beispielsweise bei der Initiation der jungen Männer und sollen auch für die Kriegsführung wichtig gewesen sein. Die ihnen innewohnenden Geister wurden angerufen und sollten die in die Schlacht ziehenden Männer schützen und die Feinde verwirren. Durch rituelle Bemalung mit rotem Ocker wurden die Bretter aufgeladen mit magischen Kräften “imunu”; durch das Beiseitestellen von Ahnenschädeln und den Alterungsprozess an sich wurden diese Kräfte noch verstärkt.
Es wird berichtet, dass die ersten europäischen Besucher von Goaribari Island von Männern empfangen wurden, die Palmwedel und “gope”-Bretter schwenkten. Palmwedel gelten als Symbol des Friedens; dass die Männer in einer für sie so bedrohlichen Situation auch “gope”-Bretter hielten, zeigt deren herausragende Bedeutung wohl am deutlichsten.
Das Objekt Ahnenbrett “gope” oder “hohao”, 19. Jahrhundert mit der Objekt-ID 3045045 war zuletzt am 17. November 2018 Teil der Auktion 90.I Tribal Art und 90.II Contemporary Native American Art im Zemanek-Münster Kunstauktionshaus und hatte die Losnummer 62.
Hier finden Sie weitere Objekte und Wissenswertes zum Thema Ozeanische Kunst.
Publikationen
Schoffel, S., Baeke, V. et al., "Art en premier²", Brussels 2017, p. 78