Zemanek-Münster

Kunstgeschichte aus aller Welt

Die Sammler, ihre Geschichten, die Kunstwerke – Wir bringen es zusammen.

Auktion in Würzburg:
Samstag, 12. April 2025 – 14 Uhr

Vorbesichtigung:
9. bis 11. April - von 10 bis 17 Uhr
Und nach Vereinbarung

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Jede Sammlung erzählt eine einzigartige Geschichte – Geschichten von Leidenschaft, Entdeckung und dem Bestreben, Schönheit in all ihren Formen zu erleben und zu bewahren. Wir bringen diese Geschichten zusammen und freuen uns, Ihnen in unserem 2-bändigen Katalog historisch, kulturell und künstlerisch bedeutende Arbeiten präsentieren zu dürfen – Werke von Altamerika über Arktische Kulturen bis nach Afrika, Asien und Ozeanien.

  • Burkina Faso, Lobi

    Stehende männliche Figur "bateba yadawora"


    Provenienz
    Henricus Simonis, Düsseldorf, Germany Rolf Gillhausen, Hamburg, Germany
  • Salomonen - Bougainville Island, Buin Distrikt, Telei

    Seltener Tanzschild


    Provenienz
    Heinrich Ahlvers, Germany Ahlvers worked from 1890-94 as a general purser for the shipping company Norddeutscher Lloyd in German Guinea. Until his internment in Australia in 1914, he ran a hotel in the former Friedrich Wilhelm harbour, now Madang, on the northern tip of Papua New Guinea.
  • D. R. Kongo, Luba-Shankadi, Sungu, Kiloko von Bussangu

    Karyatidenhocker "kipona" ("kihona") mit Mutterfigur


    Provenienz
    Ludwig Bretschneider, Munich, Germany (1964)

 

Exquisite Südsee Keulen aus der Sammlung Alexander Kubetz, München (1946-2023)

Faszination Südsee-Kunst: Keulen, Beile, Äxte der Südseeinseln sind weit mehr als nur Waffen oder Alltagsgegenstände. Ihre überaus kunstvoll gearbeiteten Formen und Schnitzereien verbinden praktische Funktionalität mit einer reichen Symbolik.

Über die aufwändig gearbeiteten Beile aus Mangaia, von denen wir vier Arbeiten präsentieren, schrieb Steven Hoopers, dass sie „die höchste Kunstfertigkeit in Holzverarbeitung, Bindetechnik und Steinbearbeitung darstellen“ (Hooper, Pacific Encounters, Norwich 2006, p. 229) (Lose 158 bis 161). Die historisch und ethnographisch maßgeblichste Beschreibung überlieferte weit vorher William Wyatt Gill, der von 1852 bis 1872 die Inselbewohner von Mangaia als englischer Missionar erlebte: „Die Steinäxte wurden mit feinem, als göttlich verehrtem Schnurmaterial an ihren Holzgriffen befestigt. Man sagt, die Einheimischen seien in der besonderen Befestigungstechnik von den Göttern selbst unterrichtet worden.“ [The stone adzes were secured to their wooden hafts by means of fine sinnet, itself esteemed divine. It was fabled that the peculiar way in which the natives of Mangaia fasten their axes was originally taught them by the gods“ (W. Wyatt Gill, Jottings from the Pacific, London, 1885, p. 224].

26 Lose umfasst die Südsee-Offerte von Alexander Kubetz; aus ethnographischer und kunsthistorischer Perspektive eine exquisite Sammlung und Zeugnis für das gelingende Zusammenspiel aus Tradition, spiritueller Symbolik und handwerklicher Meisterschaft.

Die Sammlungsofferte schließt mit einem weiteren Highlight: eine seltene Keule von den Vanuatu-Inseln, deren markant blattförmige Gestaltung, laut Felix Speiser „nur auf der Île de la Pentecost“ vorgefunden wurde (Ethnology of Vanuatu, An Early Twentieth Century Study, Honolulu, 1996, S. 207) (Los 181).

 

Werke einer Münchner Privatsammlung (Teil 2)

Die Strahlkraft dieser Sammlung konnten wir in unserer April Auktion vor genau einem Jahr eindrucksvoll unter Beweis stellen: Meisterwerke ozeanischer und afrikanischer Kunst, die in der internationalen Kunstwelt viel Beachtung fanden und mit Rekordzuschlägen neu bewertet werden konnten (Auktionskatalog Nr. 102, 13. April 2024, Lose 20 bis 38).

Wir freuen uns, Ihnen nun den zweiten Teil dieser Sammlung präsentieren zu dürfen: historisch, künstlerisch und kulturell bedeutende Werke von Altamerika über Arktische Kulturen bis nach Ozeanien und Afrika.

Darunter ein aufwändig gestalteter Altarkopf eines hochrangigen Würdenträgers aus Benin; ein Werk der Edo-Bini, das 1973 in Karl-Ferdinand Schädlers wegweisender Publikation zur „Afrikanischen Kunst in Deutschen Privatsammlungen“ veröffentlicht wurde (Los 241).

Unter Los 208 findet sich ein prachtvolles Werk der Nias (Indonesien): eine besonders große und reich geschmückte Ahnenfigur „siraha salawa“, die Sotheby’s 1987 in London versteigerte.

Insgesamt umfasst der zweite Teil dieser Sammlungsofferte 68 Lose (von 193 bis 260), mit zahlreichen Arbeiten, die mit Ludwig Bretschneider sammlungsgeschichtlich verbunden sind, darunter wunderschön gearbeitete Ethnographiken.

 

Die Präkolumbien Sammlung von Angela Henkel-Küsters, Krefeld (1944-2024)

Sie war die Jüngste von fünf Töchtern – das Nesthäkchen – der Unternehmerfamilie Küsters: Angela Henkel-Küsters wächst in den 1950ern, den Wirtschaftswunderjahren, zu einem selbstbewussten jungen Mädchen heran, in einem Elternhaus, das viel Wert legte auf eine gute Ausbildung seiner Kinder.

Ihr Vater, gelernter Schlossermeister, gründet 1953 im industriell kriegszerstörten und darniederliegenden Krefeld die Eduard Küsters Maschinenfabrik und lässt sich – auch hier vorausschauend weitsichtig – eine Walzentechnologie patentieren für eine bis dahin technisch nicht erreichte Verarbeitung von Textil, Papier und Vliesstoffen.

Vor diesem familiären Hintergrund waren der Weg und die Bildungschancen für die Kinder von Mechtilde und Eduard Küsters optimal bereitet – für Angela sprichwörtlich golden. Schon sehr früh hatte sie ihr großes Interesse für die Kunst entdeckt, und so schrieb sie sich gleich nach dem Abitur für das Studium der Goldschmiedekunst an der Werkkunstschule Krefeld (heute Hochschule Niederrhein) ein, welches sie als Diplomingenieurin und Diplomdesignerin erfolgreich absolvierte.

Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann Wolf-Dieter Henkel kennen. Beide verband ein großes Interesse an Kunst und alten Kulturen; bereits Ende der 1960er Jahre hatten sie die ersten Sammlerstücke aus Afrika, China und präkolumbischer Zeit erworben.

Ihren Beruf als Goldschmiedin stellte Angela Henkel-Küsters für Ihre beiden Kinder, Anja und Klaas, zunächst hinten an, und arbeitet nach der Kinderpause für den Krefelder Juwelier Bründt.

Nach der Trennung von ihrem Ehemann, lernte sie den bekannten Düsseldorfer Bildhauer, Graphiker, Hochschullehrer und Kunstsammler Kurt Sandweg (1927-2008) kennen – schon 1966 hatte er während eines acht monatigen Aufenthalts in Peru, Mexiko und Brasilien an archäologischen Ausgrabungen teilnehmen können; 1975/1976 bot sich ihm die Möglichkeit eines mehrwöchigen Aufenthalts an der Elfenbeinküste – Reisen, die den Grundstein seiner eigenen Sammlung präkolumbischer Keramiken und afrikanischer Plastiken bildeten.

Mit ihm unternahm sie seit den 1990er Jahren zahlreiche Reisen zu den antiken Stätten Ägyptens und Mexikos, in deren Verlauf sie sich mehr und mehr auf das Sammeln koptischer Artefakte und präkolumbischer Keramiken und Textilien konzentrierte.

38 Lose umfasst die vorliegende Sammlungsofferte Altamerika: eindrucksvolle Werke aus Ecuador, Mexiko und Peru, die sie in den Räumen ihrer eigenen Goldschmiede-Galerie „Cassetta“ in Kempen schon mal einem breiteren Publikum zugänglich machte.

 

Präkolumbische Keramiken der Sammlung Klaus Kalz, Berlin (1935-2023), Teil 3

Keramikkunst der Moche und Nazca: künstlerisch steht das für originelle Kreativität, Facettenreichtum und einen höchst erzählerischen Stil. Kunstliebhaber weltweit schätzen sie gerade dafür, und für ihre handwerkliche Perfektion. Umso mehr freut es uns, auch im dritten und abschließenden Teil der Sammlung Kalz die Ästhetik dieser Hochkulturen präsentieren zu dürfen; Werke der frühen Zwischenzeit (ca. 200 v.Chr. bis 400 n.Chr.), mit denen sich Klaus Kalz über das Künstlerische hinaus auch empirisch eingehend befasste (mehr Informationen zur Sammlung, siehe Kataloge 102 und 103, Auktionen vom 13 April und 16. November 2024, Teile 1 und 2).

43 Lose umfasst die Sammlungsofferte, diesmal mit Schwerpunkt auf figürliche Steigbügelgefäße und Becher. Neben Alt-Peru zeigen wir Figurinen der Protoclassic Periode (Mexiko, ca. 300 v.Chr. bis 400 n.Chr.) sowie figürliche Plastiken der Tumaco-La-Tolita-Kultur von der Pazifikküste Nordecuadors und Südkolumbiens (ca. 600 v.Chr. bis 400 n.Chr.).

Seit den 1920er Jahren zieht die Kunst Meso- und Südamerikas weltweit Kunstinteressierte in ihren Bann – eine Faszination, die bis heute ungebrochen ist. In diesem Kontext bleibt die Sammlung Kalz ein herausragendes Zeugnis dieser einzigartigen Kunsttraditionen.

 

Waffen und Schilde der Sammlung Erwin Melchardt

 

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